Die Stadt St.Gallen engagiert sich für klimafreundlichen Konsum
Die Stadt St.Gallen verstärkt ihr Engagement für den Klimaschutz. Um das von der Stimmbevölkerung beschlossene Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen, wurde das Energiekonzept 2050 mit Massnahmen im Bereich Konsum und Ressourcen ergänzt. Die bisherigen Massnahmen in den Bereichen Wärme, Strom und Mobilität wurden aktualisiert.
Mit ihrem Energiekonzept 2050 leistete die Stadt St.Gallen Pionierarbeit. Es wurde im Jahr 2006 mit dem Bereich Wärme lanciert, im Jahr 2011 mit den Themen Strom und Mobilität ergänzt und im Jahr 2020 mit der Roadmap «Null-Tonnen-CO2-Gesellschaft» auf den Pfad der Pariser Klimaziele gebracht. Im September 2020 beschlossen die Stadtsanktgaller Stimmberechtigten mit einem Ja-Anteil von 79,1 Prozent, dass die Stadt bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden und sich vollständig von fossilen Energieträgern verabschieden soll. Diese Ziele sind mit den Massnahmen des bisherigen Energiekonzepts 2050 allein nicht zu erreichen. Denn die dabei berücksichtigten Bereiche Wärme, Strom und Mobilität machen weniger als die Hälfte der Klimagasemissionen der Stadt aus, der grössere Teil entfällt auf den Konsum. Der Stadtrat hat deshalb beschlossen, das Energiekonzept 2050 mit dem Bereich Konsum und Ressourcen zu ergänzen.
Ernährung, Kreislaufwirtschaft, Produktion
Der neue Bereich Konsum und Ressourcen umfasst Massnahmen in den Handlungsfeldern klimafreundliche Ernährung, Ressourceneffizienz in der Produktion, Dekarbonisierung im Dienstleistungssektor sowie Kreislaufwirtschaft in den Bereichen Konsumgüter, Bau- und Immobilienwesen. Dazu kommen Querschnittsmassnahmen, die über alle Bereiche des Energiekonzepts 2050 wirken. Hier geht es um Wissensvermittlung, Partizipation, Entwicklung des Stadtraums, Klimabildung, Energie- und Klimapolitik sowie um das Monitoring der Konzeptumsetzung.
Zusammenarbeit mit Bevölkerung und Wirtschaft
Eine klimaneutrale Stadt zu werden, ist nur gemeinsam möglich. Und anders als in den Bereichen Wärme, Strom und Mobilität haben der Stadtrat und die Stadtverwaltung im Konsumbereich nur begrenzt Einfluss auf die Umsetzung von Massnahmen. Sie sind darauf angewiesen, dass auch die Bevölkerung und die Wirtschaft ihren Beitrag zum KIimaschutz leisten. Deshalb wurde unter dem Titel «Gemeinsam wirkt – St.Gallen wird klimaneutral» ein erster partizipativer Schritt lanciert und eine Konsultation durchgeführt: Im Jahr 2023 entwickelten Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Workshops Ideen und Massnahmen, welche ins Energiekonzept 2050 eingeflossen sind.
Gemeinsam wirken
Die Umsetzung des Energiekonzepts 2050 wird in Kooperation mit Unternehmen, Organisationen und der Zivilgesellschaft realisiert. Verschiedene Angebote und Gefässe fördern und vernetzen das Engagement für den Klimaschutz unter dem Titel «Gemeinsam wirkt – St.Gallen wird klimaneutral». Kernelemente sind die Website www.gemeinsam-wirkt.ch sowie die St.Galler Klimawoche, die vom 14. bis 22. September 2024 erstmals durchgeführt wird. Diese beiden Projekte und viele Massnahmen des Energiekonzepts 2050 haben ihren Ursprung in der Konsultation. Der Stadt ist es ein Anliegen, die Partizipation im Rahmen des ergänzten Energiekonzepts 2050 weiter zu pflegen.
Schrittweise Umsetzung
Stadtintern werden die konkreten Massnahmen des Energiekonzepts 2050 von den jeweils zuständigen Direktionen und Dienststellen schrittweise umgesetzt. Für die Koordination, auch mit externen Partnerinnen und Partnern sowie für die Kommunikation und das Monitoring ist die Dienststelle Umwelt und Energie zuständig.