Berufsfeuerwehr St.Gallen testet biobasierten Treibstoff
Die Berufsfeuerwehr St.Gallen testet in einem halbjährigen Pilotprojekt mit vier weiteren Feuerwehren den Einsatz von Treibstoff aus hydriertem Pflanzenöl. Dieser emittiert im Vergleich zu herkömmlichem Treibstoff bis zu 90 % weniger Treibhausgase und ist biologisch abbaubar.
Die Gebäudeversicherung Zürich (GVZ) hat das Pilotprojekt mit der leistungsfähigen Alternative zu fossilem Diesel ins Leben gerufen, um den Einsatz von Feuerwehrfahrzeugen umweltfreundlicher zu gestalten. Zusammen mit Schutz & Rettung Zürich, den Stützpunktfeuerwehren Kloten und Wallisellen sowie der Feuerwehr Männedorf-Uetikon betankt die Berufsfeuerwehr St.Gallen einen Teil ihrer Fahrzeuge ab heute mit dem Treibstoff aus hydriertem Pflanzenöl (Hydrotreated Vegetable Oil – HVO).
Die fünf Feuerwehren verfügen über eigene Betankungssysteme und ihre Fahrzeuge stehen unterschiedlich oft im Einsatz, was einen umfänglichen Einblick in die mögliche Nutzung des Treibstoffs ermöglicht.
HVO-Treibstoff als umweltfreundliche Alternative
Insgesamt stösst HVO über den gesamten Lebenszyklus hinaus bis zu 90% weniger CO2 aus als fossiler Diesel und erzeugt bei der Verbrennung zudem weniger schädliche Emissionen wie Stickoxide und Feinstaub. Der Treibstoff eignet sich zudem besonders gut für Maschinen mit teilweise längerer Standzeit wie Feuerwehrfahrzeuge, da er resistent gegen bakteriellen Befall und sauerstofffrei ist. Dadurch bietet er eine bessere Lagerstabilität und verringert die Motorölalterung im Vergleich zu anderen Treibstoffen.
Die Einsatzzeit eines mit HVO betriebenen Fahrzeugs ist identisch zu einem mit fossilem Diesel betriebenen Fahrzeug. HVO kann zudem rein verwendet oder in einem beliebigen Verhältnis mit fossilem Diesel gemischt werden, da er eine ähnliche chemische Zusammensetzung aufweist.
Herstellung und Kosten
Hergestellt wird der Treibstoff aus Lebensmittelresten und Altspeisefetten (Speiseöl), Klärschlamm oder anderen organischen Abfällen oder sonstigen biogenen Reststoffen. Aktuell liegt der Literpreis von HVO 40 Rappen über demjenigen von Dieselkraftstoff. Mit steigender Nachfrage und dem Ausbau der HVO-Produktion wird sich dieser Preisunterschied jedoch voraussichtlich deutlich verringern.
Der Energiefonds der Stadt St.Gallen unterstützt den Testbetrieb der Berufsfeuerwehr finanziell und übernimmt die Mehrkosten für den Treibstoff sowie die provisorische Tankstelle.