St.Gallen ist längst unterwegs in die Energiezukunft

Mit dem Energiekonzept 2050 strebt die Stadt St.Gallen eine klimafreundliche Zukunft an - unter anderem durch erneuerbare Energien. Eine dreiteilige Serie erläutert das Konzept sowie den wichtigen Beitrag der St.Galler Stadtwerke. Den Anfang macht die Frage: Was ist eigentlich das Energiekonzept 2050?

Still ist es in der Kathedrale der Energiewende an der Nahtstelle zwischen St. Fiden und Heiligkreuz. Völlig still. Das liegt am geringen Wärmebedarf im SommerDie Fernwärmezentrale Lukasmühle ist seit Ende 2021 die Schaltstelle der St.Galler Stadtwerke für die Fernwärme im Osten der Stadt und ist mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und Recyclingbeton-Architektur so zukunftsweisend wie das Energiekonzept 2050 der Stadt. Hier treffen wir Fredy Zaugg, der das Energiekonzept in- und auswendig kennt. Zaugg kommt zu Fuss. «In der Stadt brauche ich kein Auto», sagt Zaugg und ist damit bereits im Thema: Der 59-jährige aus dem Quartier St.Georgen ist Co-Leiter der Dienststelle Umwelt und Energie der Stadt St.Gallen und seit zwölf Jahren «Hüter des Energiekonzepts», wie der Elektroingenieur schmunzelnd sagt. «Wir haben das Energiekonzept entworfen und überwachen die Umsetzung.»

Dahinter steckt, dass sich der Klimawandel nur mit Senkung der Treibhausgas-Emissionen bremsen lässt. Das Energiekonzept 2050 führt die Leitlinien und Massnahmen auf, mit denen, so die Vision, in St.Gallen «bis 2050 aus dem Energieverbrauch stammende Klimagasemissionen der Stadt auf null reduziert werden sollen», erläutert Zaugg. «Es gibt dabei zwei Hauptziele: Die Senkung des Energieverbrauchs – denn die sauberste Kilowattstunde ist die, die wir gar nicht erst produzieren – und den Umstieg auf erneuerbare Energien.» Insgesamt soll die Effizienz erhöht und so viel erneuerbare Energie wie möglich lokal sowie dezentral erzeugt werden.

Text: sgsw, Timothy Pfannkuchen