Nachhaltige Entwicklung: Fortschritte in Städten und Kantonen

Im Rahmen des Netzwerks Cercle Indicateurs messen die Stadt St.Gallen, weitere Städte und Kantone ihre Fortschritte bei der nachhaltigen Entwicklung. Die Aktualisierung von je rund 30 Indikatoren zeigt: In den vergangenen 10 bis 20 Jahren gab es positive Entwicklungen - etwa bei den Themen Gesundheit und Geschlechtergleichheit. Bei der Wirtschaft sind keine signifikanten Veränderungen feststellbar.

Der Anteil der Beschäftigten in innovativen Branchen ist einer der Indikatoren zur Messung der nachhaltigen Entwicklung von Kantonen und Städten. In den Städten Zug, Zürich und Wallisellen (ZH) ist diese Quote besonders hoch. In Zug beispielsweise arbeiteten im Jahr 2022 50 Prozent der Beschäftigten in innovativen Branchen und davon rund 12 Prozent in der Informatik. In den 31 Städten und 19 Kantonen, die am Cercle Indicateurs teilnehmen, ist der Anteil Beschäftigter in innovativen Branchen insgesamt stabil.

Nachhaltigkeitsziele - Kernstück der Agenda 2030

Dieser Indikator trägt dazu bei, eine Aussage zum Nachhaltigkeitsziel 8 «Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum» zu machen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) sind das Kernstück der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO.

Beim Anteil der Frauen in Kaderpositionen haben die Kantone Genf und Zürich die Nase vorn: Dort besetzten Frauen im Jahr 2023 36 Prozent der Kaderstellen, 2010 waren es gut 32 Prozent. Der Durchschnitt aller teilnehmenden Kantone liegt bei 33 Prozent. Dieser Indikator des Cercle Indicateurs informiert zum SDG 5 «Geschlechtergleichheit» und zeigt, dass bei Kaderpositionen die Gleichstellung noch nicht erreicht ist. Bei den Städten zeigt die Anzahl Betreuungsplätze, wie es um SDG 5 steht. Mit mehr als acht Plätzen pro zehn Kinder hat Gland (VD) das grösste Angebot. Bussigny (VD) verzeichnet mit einer Verdoppelung ihrer Plätze innerhalb der letzten zehn Jahre das stärkste Wachstum.

Die Anzahl Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten liefert Hinweise zum SDG 3 «Gesundheit und Wohlergehen». Mit deutlich weniger als einer verletzten und verstorbenen Person pro 1000 Personen ist die Stadt Onex (GE) im Jahr 2023 die Spitzenreiterin. Bei den Kantonen verzeichnen Basel-Landschaft und Schwyz den tiefsten Wert mit 1,6 Opfern pro 1000 Personen. Fast alle teilnehmenden Kantone und Städte verzeichneten 2023 tiefere Zahlen als zwanzig Jahre zuvor.

Einen Bezug zum SDG 3 hat auch die Luftqualität. Die Belastung durch die Schadstoffe Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon hat in den letzten 20 Jahren in allen Kantonen und Städten abgenommen. Am besten ist die Luft in den Kantonen Uri, Glarus, Freiburg und Appenzell-Ausserrhoden und in den Städten Bulle (FR) und Orbe (VD).

Cercle Indicateurs
Zur Trägerschaft des Netzwerks Cercle Indicateurs neues Fenster gehören die Bundesämter für Raumentwicklung (ARE) und Statistik (BFS) sowie aktuell 19 Kantone und 31 Städte, darunter auch St.Gallen. Für die vorliegende Erhebung haben sie die Daten hauptsächlich aus dem Jahr 2023 aktualisiert. 

Text: Bundesamt für Raumentwicklung ARE