Hallenbad Blumenwies: Alte Saunabank ist nun ein Tisch
Bänke und Tür der Sauna, Handläufe, Lampen, Holzböden: Mit der Erneuerung und Erweiterung des St.Galler Hallenbads Blumenwies haben verschiedene Bauteile ausgedient. Sie werden jedoch nicht entsorgt, sondern in anderen Gebäuden eingesetzt. Die Wiederverwendung von Bauteilen schont Ressourcen und das Klima. Deshalb unterstützt die Stadt St.Gallen Pilotprojekte in diesem Bereich neu mit einem Förderbeitrag aus dem Energiefonds.
Anfang Juli 2025 startete die Erneuerung und Erweiterung des St.Galler Hallenbads Blumenwies neues Fenster. Kaum waren die Türen geschlossen, wurden im Zug des Rückbaus einige dieser Türen entfernt – eine kam bald darauf als «Aluminiumtür mit Zarge (Saunabereich)» auf den Markt für gebrauchte Bauteile. Das Gleiche gilt für verchromte Handläufe, eine Trennwand, Lampen sowie diverse Bauteile aus Holz oder Metall.
Bauteile wiederverwenden – Ressourcen schonen
Was nicht mehr gebraucht wird, soll möglichst unverändert und ohne Umweg übers Recycling in neuen Gebäuden zum Einsatz kommen: Das ist die Idee von Bauteil-Re-Use und der Kreislaufwirtschaft auf dem Bau. Diese zu fördern, ist ein Ziel des städtischen Energiekonzepts 2050 neues Fenster. Denn mit dem sogenannten zirkulären Bauen spart man Ressourcen sowie den Treibhausgasausstoss, der durch die Entsorgung alter und den Einsatz neuer Bauteile anfallen würde. Im Fall des Hallenbads Blumenwies sind es knapp 11 Tonnen CO2, die durch die Wiederverwendung vermieden werden können. Das ist ungefähr so viel, wie eine Person in der Stadt St.Gallen pro Jahr verursacht. Und es ist laut Peter Wenig von Umwelt und Energie Stadt St.Gallen relativ viel, wenn man bedenke, dass die Demontage und Rettung der Bauteile ziemlich spontan, mit wenig Aufwand und wenig Zeit erfolgt sei. «Das zeigt», sagt Peter Wenig, Fachmann für nachhaltiges Bauen, «dass man mit einer vertieften Vorabklärung eine sehr hohe Einsparung erzielen könnte.»
Wasserschlange ist in den Garten gezogen
Die Berechnung der eingesparten Emissionen stammt von Michael Wick, Geschäftsführer der Wick ReUse AG. Im Auftrag der Stadt St.Gallen hat er vor dem Rückbau im Blumenwies geprüft, welche Bauteile sich gut und vor allem auch wirtschaftlich demontieren und wiederverwenden lassen. Über seinen Baumarkt in Winterthur neues Fenster haben einige Blumenwies-Bauteile bereits eine neue Bestimmung gefunden. So wurde aus der Saunaholzbank ein drei Meter langer Tisch, Bodenriemen werden in einem Wohnhaus verbaut, die Saunatür kommt als Filmkulisse zum Einsatz, und auch Saunalampen sowie ein Handlauf konnten bereits verkauft werden. «Es ist schön, nicht nur ein Produkt zu verkaufen, sondern auch die Geschichte, die dazu gehört», sagt Michael Wick. Die Schlange, die früher beim Kinderbecken im Hallenbad stand und Wasser spritzte, steht nun als Klettergerät im Garten der Tagesbetreuung am Gerbeweg. Ein halbes Teil einer Wasserrutsche dient dort als Sitzgelegenheit.
Stadt fördert Re-Use-Pilotprojekte
Die Stadt St.Gallen fördert Pilotprojekte zur Wiederverwendung von Bauteilen mit einem Beitrag aus dem städtischen Energiefonds. Interessierte können sich bei Umwelt und Energie Stadt St.Gallen melden: umwelt.energie@stadt.sg.ch.
